Die ganze Wahrheit über alles – Wie wir unsere Zukunft doch noch retten können. Eine Rezension
Das bunte, im Comicstil gehaltene Cover sieht ja schon mal vielversprechend aus.
Aber können die Autoren Sven Böttcher und Mathias Bröckers wirklich halten, was sie in diesem Buch versprechen? Die ganze Wahrheit über alles; passt sie wirklich auf (inklusive Literaturverzeichnis) 335 Seiten? Jein. Man merkt schon recht bald, dass dieses Buch für ältere (vielleicht sogar Erwachsene) geschrieben ist, da doch einiges an Grundwissen nötig ist, um das Buch zu verstehen. Auch ist es kein Buch, bei dem man Lust bekommt, es zu schmökern, sondern vielmehr eine Art Ratgeber, der einem die aktuellen Umstände in allen möglichen Bereichen, sei es Politik, Wirtschaft oder der zu hohe Fleischkonsum, näherbringt und einem anschließend vor Augen führt, was man daran verändern soll. Zu diesem Zweck ist jedes Kapitel in „Was gemeint war“, „Was wir daraus gemacht haben“ (Wir, das ist die Generation, die von 1945 bis 2000 geboren ist) und „Was ihr daraus machen werdet“ aufgeteilt. Die Größe der Kapitel kann dabei sehr variieren, von drei Zeilen bis zu fünf Seiten, und gerade die längeren Kapitel sind dann doch eher ermüdend, da man häufig mit Zahlen und Zitaten überhäuft wird, was dazu führt, dass sich das Buch größtenteils eher wie ein ganz normales Lexikon, als wie ein Buch, das einem verspricht, die Wahrheit möglichst einfach näherzubringen, liest. Allerdings haben sich die Autoren an einigen Stellen bemüht, etwas Humor in das Buch zu bringen, was sich dann vor allem in den kürzeren Kapiteln zeigt. Auch ist das Buch durchaus informativ, wenn man (wie schon oben angesprochen) etwas Grundwissen besitzt, und Lust hat, den an vielen Stellen recht komplexen Zusammenhängen zu folgen. Aber mal ehrlich: wenn die ganze Wahrheit über alles wirklich so einfach wäre, wäre das ja auch irgendwie enttäuschend. Alles in allem kann ich das Buch für ältere Leser, ab 15 Jahren, die sich gern informieren, empfehlen. Ob sich die 18 Euro für die Taschenbuchversion lohnen, kann dann jeder für sich selbst entscheiden.
Text: Leo Krischker
Bild: WESTEND